Der Bau II

Jürgen hingegen machte das Basteln in der Höhe sichtlich Spaß. Nun galt es nämlich das Dach auf die Wände zu bringen. Hierfür dienten ebenfalls wieder Schalbretter, welche dann zur Abdichtung mit einer Schicht Schweißbahn versehen wurden. Spätestens bei diesem Bauabschnitt hätte Lucas Papa wohl endgültig aufgrund der Höhe versagt.

Nun ging es an den Bau eines stabilen, ausreichend hohen Geländers für die "Veranda" mit ausschließlich senkrechten Streben (es sollte ja keiner draufsteigen) in geringen Abständen. Überhaupt hatte die Sicherheit für die Zwerge bei unserem (wie wir inzwischen wissen "städtebaulich relevanten") Bauvorhaben oberste Priorität.

Aus Sicherheitsgründen entschieden wir uns auch für den Aufstieg noch eine Zwischenplattform zu bauen, um die Gefahr eines Sturzes aus voller Höhe auszuschließen. Vom Boden zur Zwischenplattform und dann weiter zu einer Luke in der Veranda wurden dann nicht etwa Leitern, sondern zwei Treppen gebaut, die untere mit Geländer, die obere mit seitlichen senkrechten Verstrebungen zur Plattform, um einen Sturz auszuschließen.
Normalerweise würde man wohl eher zu einer Strickleiter o.Ä. greifen, uns erschienen Treppen aber zum Einen sicherer, zum Anderen wäre unserem Sohn aufgrund seiner Hüfterkrankung ein Aufstieg über eine Leiter wohl zumindest zeitweise nicht möglich gewesen.

Abschließend wurden nun noch zwei Stützen unter der Plattform angebracht, um bei den hier an der Ostsee doch teils heftigen Winden nicht eines Morgens das Baumhaus an anderer Stelle wiederzufinden (wenn wir uns wohl auch durch diese Sicherheitmaßnahme andere Probleme eingehandelt haben – nun "ruht es durch eigene Schwere auf dem Boden" – immerhin funktioniert die Schwerkraft in Deutschland auch von Amts wegen zuverlässig, das ist doch auch schon einmal was).

Am Ende folgten dann noch einige Feinarbeiten, der Bau von Fenstern und ein Holzschutzanstrich, dann war das Baumhaus, oh, es muß natürlich heißen, die "städtebaulich relevante bauliche Anlage" fertig und der größte Wunsch meines Sohnes – die Fertigstellung bis zu seiner Einschulung – war erfüllt.

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